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Bodenindikatoren helfen blinden und sehbehinderten Menschen bei der Orientierung. Sie lassen sich mit dem Langstock ertasten, z.T. auch mit den Füßen. Zunächst dienen natürliche Merkmale wie Mauern, Oberflächenwechsel oder Bordsteine als Orientierungshilfen. Wo diese fehlen, sind besondere Bodenindikatoren einzubauen, in Deutschland sind Noppen- und Rippenplatten üblich.
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Je nach Situation müssen sie verschiedene Informationen geben, im Entwurf der DIN 32984 werden demgemäß nach ihrer Funktion benannt:
Leitstreifen Richtungsfeld Abzweigefeld Auffindestreifen Einstiegsfeld Aufmerksamkeitsfeld Abschlussstreifen Sperrfeld |
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Die Zuordnung der Bodenindikatoren zu bestimmten Informationen und die Anordnung zueinander wird sehr uneinheitlich gehandhabt, interna- tional, aber auch innerhalb Deutschlands. Zumindest für Hessen wurde mit dem Leitfaden Unbehinderte Mobilität eine einheitliche Systematik erreicht. Ob dies mit dem neuen Entwurf der DIN 32984 oder den geplanten Hin- weisen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen auch für die ganze Bundesrepublik möglich ist, wird erst die Zukunft zeigen.
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Bodenindikatoren müssen deutlich ertastbar sein. Rillenplatten, wie sie in der alten Norm DIN 32984 vorgeschrieben sind, entsprechen diesen An- forderungen nicht, sie sollten auf keinen Fall mehr eingebaut werden. Der DIN-Entwurf fordert wesentlich breitere Rillen, die auch vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband empfohlen werden. Allerdings scheint die Obergrenze hier zu hoch, es könnten dann Probleme für Radfahrer oder Inlineskater entstehen. Rillenbreiten von 30 mm sind in aller Regel ausreichend und sollten nur in Ausnahmefällen überschritten werden.
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Bodenindikatoren sind nur ertastbar, wenn sie sich von ihrem Umfeld deutlich abheben, wenn sie also in einem möglichst glatten Plattenbelag liegen. Deshalb werden oft Begleitstreifen angeordnet. Auf jeden Fall ist gefastes Pflaster direkt daneben zu vermeiden. Auch wenn zu viele Bodenindikatoren verlegt werden, wie es häufig auf Mittelinseln geschieht, ist der Kontrast zum Umfeld nicht mehr gegeben. Dann werden Bodenindikatoren nur noch als stark strukturierter Belag wahrgenommen.
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